Sage 100 AppDesigner Erfahrungen?

MHu

Neues Mitglied
Hallo zusammen,
wie sind eure Erfahrungen mit dem Sage 100 AppDesigner?
Ich würde gerne ein paar Tools basteln, z.B. für Exportdokumente und das Design der Verkaufsbelege etwas verändern.
Ist das Tool empehlenswert für normale Anwender und ist es leicht erlernbar?
Wisst ihr wie hoch die Kosten für die Lizenz sind?
 
Moin,

ich bin leider kein Entwickler und kann daher wenig zu Erlernbarkeit sagen.

Die Kosten für den AppDesigner Entwicklerwerkzeug liegen bei 120 Euro/Monat.

Viele Grüße
 
Ahoi,
also ich entwickle nun fast ein Jahr mit dem AppDesigner nicht immer durchgehend aber so oft es eben geht. Es ist für mich ein gut durchdachtes Tool. Bietet viel Möglichkeiten "Dinge" abzubilden und in der Rewe/Wawi darzustellen. Die Möglichkeit DLL's einzubinden und so durch C#/VB.Net die Anwendung zu erweitern bringt sehr viel und ist wirklich cool. An sich gibt es viele Einsellungsmöglichkeiten die alle verstanden werden wollen.

Aus meiner Sicht kann auch ein Anwender ohne Programmierkenntnisse reinkommen und wenigstens Masken und Listen bauen und ,mit ein wenig Tabellenkenntnissen, mit Inhalt füttern. ´Es darf aber keiner erwarten innerhalb einer Woche das Ganze komplett verstanden zu haben und alles entwickeln zu können. Dies braucht Zeit, ich möchte natürlich keinem absprechen das nicht doch in einer Woche zu schaffen :), Ausnahmen bestätigen die Regel :). Man muss Interesse und Neugier an dem Thema dran bleiben dann sollte das klappen.
Über die Schulungen kann ich nichts sagen da ich diese nicht besucht habe aber hilfreich sind sie mit Sicherheit.
Viele Grüße
Philipp
 
Der AppDesigner richtet sich als Werkzeug gleichermaßen an Entwickler als auch technischer versierte Berater und Anwender. Einfache Anpassungen und Erweiterungen lassen sich vornehmen, wenn man über grundlegende SQL-Kenntnisse verfügt und den Willen mitbringt sich auf der Werkzeug einzulassen und einzuarbeiten. Um komplexere Anforderungen zu lösen, ist Programmiererfahrung im Bereich der dotnet-Entwicklung unabdingbar.

Aber bereits ohne Programmierkennntnisse können mit dem AppDesigner zum Beispiel Auswertungen (Listen) und Berichte erstellt werden, eigene Datenerfassungen abgebildet werden und bestehende Erfassungsmasken um abhängige Daten erweitert werden. Auch die Änderung vom Belegdruck ist ohne Programmierkenntnisse möglich. Wobei hierbei es vor allem wichtig ist sich mit der von Sage verwendeten Reporting Engine
(https://www.stimulsoft.com/en/documentation/online/user-manual/) von Stimulsoft zu beschäftigen.

Administratorkenntnisse in der Sage 100 sowie gute SQL-Kenntnisse vorausgesetzt, solltest du eine Einarbeitungszeit von ca. 7-10 Tagen planen, um erste Ergebnisse zu erzielen.
 
Um auch noch ein wenig Feedback zu geben:
Ich entwickle schon seit längerem mit dem AppDesigner, projektbedingt aber immer wieder mit mehrmonatigen Pausen. Durch diese Pausen fällt mir als Schwäche des Tools auf, dass es gerade bei komplexeren Fällen schon recht spezieller Herangehensweisen bedarf, die ich (anders als bspw. beim Aufgaben-Center) wenig intuitiv finde. Erschwerend kommt hinzu, dass der AppDesigner als sage-spezifisches Werkzeug nur mäßig verbreitet ist und somit Lösungsansätze nur selten ergoogelt o.ä. werden können. Ein Glück gibt es dieses Forum :)
Ebenfalls als störend empfinde ich immer wieder, dass es recht strikte Grenzen der Machbarkeit gibt (fällt gerade im Vergleich zum AC auf - bspw. Listen mit mehreren voneinander abhängigen Child-Listen). Sage setzt oft nur genau das um, was sie gerade selbst benötigen; will der Kunde etwas davon abweichendes, wird es schwierig oder gar unmöglich. Auch über längere Zeit "wachsende" Lösungen sind manchmal schwierig, da je nach Anforderungen verschiedene Elemente verwendet werden müssen, die nicht ineinander überführt werden können. Ich möchte allerdings betonen, dass beide Fälle bislang selten aufkamen.

Von diesen Kritikpunkten abgesehen halte ich den AppDesigner für ein sehr mächtiges, durchaus empfehlenswertes Tool und schließe mich den Aussagen von @PWEQDS und @tfa grundsätzlich an. Ob es für den "normalen" Anwender leicht erlernbar ist, hängt wiederum davon ab, was Du als "normalen" Anwender verstehst. Einarbeitungs- und Experimentierfreude sind definitiv vonnöten, ein gewisses technisches Wissen vor allem bei eigenen Auswertungen (Stichwort SQL) oder gar dem Eingriff in Geschäftsprozesse (sollte Profis vorbehalten sein). Anpassungen im Reporting, v.a. "nur" Design, lassen sich hingegen oft auch ohne größere Vorkenntnisse umsetzen (Anmerkung: diese Anpassungen finden streng genommen nicht im AppDesigner, sondern im Reporting-Tool des Anbieters Stimulsoft statt, welches wiederum vom AppDesigner genutzt wird). Die von @tfa genannte Einarbeitungszeit halte ich ebenfalls für realistisch, reine Designanpassungen allerdings schon vorher für möglich. Mit Schulungen lässt sich die Einarbeitungszeit verringern, allerdings muss ich aus eigener Erfahrung sagen, dass danach unbedingt "am Ball geblieben" werden sollte ;) Die Schulungen können direkt bei Sage, häufig aber auch über den jeweiligen Fachhändler bezogen werden. Wir bieten Schulungen i.d.R. als Workshop an, sodass direkt an den gewünschten Lösungen gearbeitet wird und neben einem direkt verwendbaren Ergebnis auch das für die eigenen Anwendungsfälle relevanteste Wissen vermittelt wird.

Ein Tipp noch:
Bitte achte darauf, dass über den AppDesigner erstellte Anpassungen grundsätzlich datenbank- und mandantenübergreifend verwendet werden. Du kannst zwar Lösungen für bestimmte Datenbanken / Mandanten (de-)aktivieren, für die Entwicklung (zumal bei Einsteigern) sollte aber unbedingt ein getrenntes Entwicklungssystem verwendet werden, um den Echtbetrieb nicht zu beeinträchtigen.
 
Ich arbeite auch erst seit kurzem mit dem AppDesigner, bin aber auch schon sehr begeistert, ob der vielen Möglichkeiten.
Ein wichtiger Tipp, falls du dich wirklich näher damit beschäftigen willst. Immer auf einem komplett getrennten Testsystem arbeiten.
Im Extremfall ändert man etwas an einer Maske, die alle nutzen und auf einmal steht der ganze Betrieb.
Man kann heutzutage einen SQL-Server als Developer-Edition herunter laden. Da ist man nicht an die Größenbegrenzungen von dem SQL-Express gebunden. (https://www.microsoft.com/de-de/sql-server/sql-server-downloads)
Auf diesen separaten Server kann man dann auch ein Sage installieren, dies ist auch von der Lizenz gedeckt.
Zum Schluss würde ich noch eine AppDesigner Schulung bei Sage oder dem Systempartner empfehlen. Da bekommt man eine wirklich gute Einführung.
Bei meinem Kurs haben wir z.B. eine Offene Posten Liste erstellt, die konnte unsere Buchhaltung gleich nutzen.
 
Hallo MHu,

ich bin auch "nur" ein langjähriger Anwender der Sage mit etwas EDV-Background.

Ganz so einfach habe ich das mit dem AppDesigner nicht empfunden.
Eine wichtige Grundvoraussetzung ist, dass man die Datenbankstruktur der Sage 100 kennen muss - und auch gute TSQL Kenntnisse braucht.

Dann empfehle ich Kurse / Webinare zum AppDesigner, damit man das Tool mal ganz grundsätzlich verstehen lernt.
Hier bietet Sage selbst und diverse Sage- Fachhändler "AppDesigner Schulungen " zu diversen Themenkomplexen an. (Z.B. AppDesigner Einstieg, Grundlagen SQL, Stammdaten, Auswertungen und natürlich auch das Reporting...)

Ich hatte mehrere Online-Webinare bei abacus in Wittenburg belegt, habe aber auch Angebote bei softfolio, system.ag und Anderen gesehen.
Die Sage- Partner hier im Forum haben sicherlich auch Angebote.
Ich fand die Webinare als Einstig sehr hilfreich.

Voraussetzung für selbst erstellte Anpassungen war bei uns eine AppDesigner Enterprise Lizenz. Ab einer gewissen Anzahl von Sage- Benutzern war die Enterprise- Lizenz güntiger oder zumindest nicht wesentlich teurer als etwa die Professional- Lizenz. Das war vor etwa 2-3 Jahren so - ob das noch immer gilt können die Sage-Partner beantworten.

Wie oben schon beschrieben sollte man sich schon für die Schulung und erste Versuche unbedingt eine vom Produktivsystem unabhängige Umgebung einrichten.
Ich habe das auf meinem Notebook mit einer Virtualisierungslösung realisiert. Man braucht hierfür einfach etwas mehr Arbeitsspeicher, eine große SSD/NVME, einen leistungsstarken Prozessor.
Ich hatte bereits das Produkt "Oracle VirtualBox" im Einsatz - aber das funktioniert mit Hyper-V und VMWare auch.
Für die Sage Entwicklungsumgebung in einer VM reicht ein Windows10, eine SQL-Server Developer-Edition und eine Sage-Installation mit der eigenen Lizenz - und einer Kopie der eigenen Anwendungsdatenbank.

Angefangen hatte ich mit den Druckbelegen vor unserer Umstellung von Sage 7.1 auf die 9.0. Ein paar kleinere Anpassungen und Auswertungen abseit vom Reportgenerator konnte ich zwischenzeitlich auch schon umsetzen - ohne dass ich ein richtiger Entwickler bin.

Daher finde ich den AppDesigner auch mit den derzeitigen Ecken und Kanten und Einschränkungen sehr gut. Man darf nicht vergessen, dass sich dieser mit der Transformation der Sage noch immer stark weiterentwickelt.

Nur Mut - auch mit kleinen Anpassungen kann man die Sage in der Praxis stark verbessern.
 
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